Das Kapillarrohrsystem als Fußbodenheizung nutzen:
Das sind die Vorteile und Möglichkeiten

Es gibt viele Flächenheizsysteme für den Fußboden am Markt und die richtige Entscheidung fällt daher nicht immer leicht. Wir erklären, worauf Sie achten sollten und warum aus unserer Sicht der Einsatz von Kapillarrohrmatten als Fußbodenheizung zahlreiche Vorteile mit sich bringt.
Lesen Sie auch, welche verschiedenen Verlegevarianten mit dem Kapillarrohrsystem im Fußboden möglich sind und welche Fragen Sie sich im Zuge der Entscheidungsfindung für oder gegen ein System stellen sollten.

Diese Vorteile bietet die Fußbodenheizung aus Kapillarrohrmatten gegenüber Ein-Rohr-Systemen

Im Neubau ist die Flächenheizung im Fußboden keine Neuheit mehr. Wassergeführte Flächenheizsysteme sind vielen Bauherren bekannt. Ein-Rohr-Mäander zum Beheizen des Fußbodens werden dabei häufig eingesetzt, Register aus Kapillarrohr bisher noch etwas weniger. Und das, obwohl sie gegenüber der schneckenförmig oder in Schlangenlinien angeordneten Ein-Rohr-Systeme klare Vorteile hinsichtlich der Effizienz und Handhabung mit sich bringen.

Möglichkeiten der Verlegung des Kapillarrohrsystems im Fußboden

Die Fußbodenheizung aus Kapillarrohr lässt sich leicht und schnell in verschiedenste Böden integrieren. Hier finden Sie eine Übersicht der Möglichkeiten:

Kapillarrohrheizung im Estrich

Die Kapillarrohrmatten werden insbesondere im Neubau gerne in Estrich eingebettet. Von Zement- bis Anhydritestrich – alles funktioniert. Dafür werden die Kapillarrohrregister vollständig und entsprechend der vorhergehenden Planung ausgelegt (wenn vorhanden dann auf die PE-Abdeckfolie) und an die Zuleitungen angeschlossen. Die Matten sind so robust, dass sie das Aufbringen des Estrichs gut aushalten.

Fußbodenheizung aus Kapillarrohr im Trockenbau

In Trockenbau-Fußböden kann die Kapillarrohrmatte ebenfalls zum Einsatz kommen. Direkt unter den Bodenbelägen wird das Kapillarrohrsystem angeordnet und kann auch im Altbau in den bestehenden Bodenaufbau integriert werden.

Kapillarrohrmatten als Fußbodenheizung in Spezialböden

Die Kapillarrohrmatten lassen eine äußerst geringe Aufbauhöhe zu und eigenen sich daher auch für Sonderanwendungen wie etwa in Verbindung mit Sportböden sehr gut. Dafür werden sie direkt unter dem Schwingboden platziert und bieten so die Lösung zur effizienten, klimaschonenden Beheizung von Sportstätten.

Kühlen mit der Fußbodenheizung? Das sind Ihre Optionen.

Mit heißer werdenden Sommern geht ein Anstieg der Nachfrage nach Kühllösungen für Wohn- und Gewerbegebäude einher. Die Fußbodenheizung zum Kühlen zu nutzen und mit ihr nicht nur zu heizen, gilt dabei häufig als valide Lösung. Denn es ist durch die Wärmepumpentechnologie durchaus machbar und rentabel, eine wassergeführte Flächenheizung auch als Flächenkühlung einzusetzen, jedoch würden wir unseren Kunden vom Boden abraten und stattdessen die Deckenfläche zur Temperierung der Räume empfehlen. Die Gründe dafür sind folgende:

  • Fußbodenkühlung ist nicht angenehm. Da Sie mit Ihren Füßen die temperierte Fläche direkt berühren, haben Sie schneller das Gefühl, kalte Füße zu bekommen. Auch wenn es sich bei einer Flächenkühlung im Fußboden um eine Art der stillen Kühlung handelt, ist diese dennoch am Boden wenig angenehm.
  • Die Kühlleistung ist über den Fußboden relativ gering, denn die Kälte kann sich nicht gleichmäßig im Raum verteilen, sie bleibt als kalter See am Boden „liegen“.

Wer kühlen möchte, braucht nicht auf den Fußboden zurückzugreifen. Die Deckenfläche zum Kühlen zu nutzen bietet deutliche Vorteile gegenüber dem Fußboden, insbesondere wenn es um die Behaglichkeit beim Kühlen geht. Auch sonst sprechen zahlreiche Argumente für die Installation eines Klimasystems an der Decke, weshalb die Deckenheizung und Kühldecke vereint in einem System, der Klimadecke, aus unserer Sicht die ideale Lösung zum Heizen und Kühlen von Gebäuden ist.

Die Fußbodenheizung macht natürlich dennoch an bestimmten Orten Sinn, wie etwa, wenn es um das Badezimmer geht. Daher ist es wichtig, die Nutzung einzelner Räume im Voraus zu besprechen, denn so lässt sich anschließend eine geeignete Lösung für jeden Raum bzw. jedes Objekt finden.

Gut beraten

Lassen Sie uns gemeinsam ein geeignetes Klimakonzept für Ihr Gebäude finden. Wir klären Sie im direkten Gespräch über die Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung auf und gehen mit Ihnen die Optionen durch, die wir für wirtschaftlich rentabel und gesundheitlich empfehlenswert halten.

Fußbodenheizung im Bestand: Darauf muss geachtet werden

Die energetische Sanierung eines Altbaus steht an. Kann man im Bestand eine Fußbodenheizung nachrüsten? Selbstverständlich geht das. Eine Fußbodenheizung nachträglich einzubauen ist möglich. Worauf Sie dabei jedoch achten sollten erläutern wir im Anschluss:

Aufbauhöhe, Zeitfenster, bewohntes Gebäude

Die Fußbodenheizung bestehend aus Kapillarrohrmatten ist besonders flach und leicht. Dies ist für die nachträgliche Verlegung im Altbau ein Vorteil. Nichtsdestotrotz muss die Aufbauhöhe berücksichtigt werden, die zur Verfügung steht. Bei einer Kernsanierung, bei der der alte Boden vollständig erneuert wird, kann z. B. ein Nassestrich zum Einsatz kommen. Allerdings wird mit einem Nassestrich auch eine größere Aufbauhöhe erreicht als bei der Fußbodenheizung unter Trockenestrich, bei der man eine geringe Aufbauhöhe sicherstellen kann. Vor der Entscheidung für eine Fußbodenheizung im Bestand muss daher geprüft werden, welche Höhe unproblematisch für Türschwellen oder Treppen ist. Daran muss dann die Entscheidung für oder gegen eine Verlegevariante ausgerichtet werden.

Gleichzeitig spielt natürlich auch eine Rolle, wie groß das Zeitfenster für die Verlegung der Fußbodenheizung tatsächlich ist. Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, kann das Verlegen im Nassestrich problematisch sein, da dieser anschließend trocknen muss. Zudem ist auch die Vorbereitung insgesamt aufwendiger, weil der alte Boden zuerst entfernt werden muss.

Wenn der Boden definitiv erneuert werden soll, ist klar, dass das Gebäude oder die einzelne Wohnung komplett leergezogen sein müssen. Es kann keine Verlegung im bewohnten Zustand erfolgen. Zwar findet die energetische Sanierung meistens im unbewohnten Bestandsgebäude statt, dennoch gibt es auch Projekte, bei denen ein Bestandsgebäude im bewohnten Zustand schrittweise ein neues Heiz- und Kühlsystem erhalten soll. Hierfür empfehlen wir als Lösung die Klimadecke, da diese z. B. in Verbindung mit der Trockenbaudecke deutlich schneller und einfacher zu installieren ist als ein neues Heizungssystem im Fußboden und im bewohnten Gebäude erfolgen kann.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Fußbodenheizung? Wir beraten Sie gern dazu und zeigen Ihnen die Möglichkeiten im Neu- und Altbau auf.